Percy Jackson: Die Serie

Mit Superkräften sind alle deine Probleme gelöst? Das dachte sich wohl auch der junge Halbgott Percy Jackson. Doch jetzt hat er nicht mehr die Bullys in der Schule der Menschen, sondern die Super-Bullys im Camp der jungen Halbgött*innen am Hals. Und auf der Suche nach dem Blitz des Zeus wollen dann auch noch Monster, Minotauren, Chimären und Höllenhunde auf ihm herumtrampeln.

Worum es in „Percy Jackson: Die Serie“ geht:

Zu Beginn ahnt Percy nicht, dass etwas Besonderes in ihm steckt. Für seine Mitschüler*innen ist er nur besonders merkwürdig: still, tollpatschig und verträumt. Ein leichtes Opfer. Als ein geflügeltes Wesen den Jungen angreift, glaubt er, nun endgültig den Verstand verloren zu haben. Stattdessen sagt ihm seine Mutter endlich, was sie ihm seit seiner Geburt verschwiegen hat: Percy ist der Sohn eines Gottes, eines der unsterblichen Wesen, die wir aus der Mythologie des alten Griechenlands kennen. Percy ist sterblich, hat aber geheime Kräfte, die er selbst erst entdecken muss. Um in Sicherheit vor den Monstern zu sein, die Jagd auf Halbgött*innen machen, muss er in ein geheimes, vor der Welt verborgenes Camp. Dort trainieren ausschließlich die Kinder von Gött*innen ihre Fähigkeiten. Nicht alle können den Neuen leiden, das kennt er aus der Schule. Aber bald schon muss Percy – begleitet von zwei Gefährt*innen – raus in die Realität: Er muss Zeus' gestohlenen Blitz wiederbeschaffen, sonst droht ein grausamer Krieg.

Lohnt sich die Serie für dich?

Natürlich wehren sich die Gefährt*innen zunächst einmal gegen die Angriffe des gegnerischen Teils der Gött*innenwelt. Aber das eigentliche Problem liegt tiefer: Was sollen die jugendlichen Held*innen von ihren Eltern denken, die Teil des unberechenbaren und grausamen Olymps sind? Muss Percy erst Heldentaten vollbringen, damit sich sein Vater zu ihm bekennt? Muss seine Begleiterin Annabeth ihre Mutter Athene fürchten, weil sie sie verärgert hat? Muss man sich die Liebe und den Schutz der Eltern verdienen, sich beweisen und in deren Fußstapfen treten? Eher nicht! Zu dieser Erkenntnis gelangen die Freund*innen, je näher sie dem Ziel ihres Abenteuers kommen und je besser sie die Gött*innen – ihre Eltern – kennenlernen. Dabei geht es wie in der Romanvorlage von Rick Riordan nicht nur dramatisch zu. Die Gefährt*innen und die Zuschauenden vor dem Bildschirm haben auch einiges zu Lachen, was gleichermaßen zum Gelingen der Mission wie der Serie beiträgt. Der Weg durch die von Gött*innenwillkür aufgemischte Welt ist für das Publikum ein spannendes und witziges Vergnügen mit sehr ansehbaren Effekten, viel Action und einigen überraschenden Typen. Da verbietet sich fast die Frage, warum Medusa (die mit dem Schlangenhaar) so putzmunter ist, obwohl sie doch Percys Namensvetter Perseus schon vor Jahrtausenden enthauptet hat. Egal. Wer Näheres über die Welt der griechischen Gött*innen wissen will, sollte im Buch mit den Sagen des klassischen Altertums blättern. Percy jedenfalls profitiert ungemein davon, dass seine Mutter ihm rechtzeitig all diese alten Geschichten erzählt hat.

Albert Schwarzer